Montage- und Erfahrungsbericht: E-Flite "Maule M7" auf Schwimmern
von Johann Prachinger, April 2018   zurück zur Übersicht
Bausatzhersteller: E-Flite / Horizon Fertigungsgrad: ARF

 
Maule M7 - Foto 01

E-Flite`s Neuheit 2018 ist ein klassisches Buschflugzeug, auf großen Tundra-Rädern oder eleganten Schwimmern unterwegs - eine echte All-Terrain-Lösung mit unglaublichen Kurzstart- und Landeeigenschaften.

Das 1,5 m spannende Modell ist eine von Maule Air Inc. offiziell lizensierte Replika mit transparenten Scheiben, ausgebautem Cockpit inklusive Pilotenfigur, funktionsfähigen Landeklappen, Vortex-Generatoren, LED Positionslampen und Landescheinwerfern sowie zahlreichen Scale-Details.

Der Begriff "Edel-Schaumwaffel" ist hier durchaus angebracht, zusätzlich zu den 120 mm Ballonreifen ist auch das komplette Schwimmerfahrwerk serienmäßig im Bausatz enthalten.


 
Hier wurde der Kartoninhalt (mit Ausnahme des Räderfahrwerks, das vorerst nicht benötigt wird und deshalb in die bekannte Restekiste wanderte) für eine erste Inspektion aufgelegt.

Besitzer eines Spektrum-Senders bekommen mit der BNF-Version ein Rundum-Sorglos-Paket inklusive AS3X-Empfänger mit optionaler SAFE Select Technologie.

Käufer der (preislich etwas günstigeren) PNP-Version benötigen außer dem 3S oder 4S Lipo-Flugakku auch noch einen zu ihrem Fernsteuersystem kompatiblen Empfänger mit mindestens 6 Kanälen. Bei dauerhaft eingeschalteter Beleuchtung reichen auch 5 Kanäle.
Maule M7 - Foto 02

 
Maule M7 - Foto 03

Wie eingangs erwähnt liegt das passende Schwimmerfahrwerk aus Epo-Schaummaterial schon bei und kann jederzeit statt dem Räderfahrwerk montiert werden.

Am linken Schwimmer ist bereits serienmäßig ein Wasserruder installiert, welches über ein im Schwimmer untergebrachtes Servo angelenkt wird. Dabei wird das Servoanschlusskabel entlang einer Schwimmerstrebe in den Rumpf geführt und über ein Y-Kabel mit dem Seitenruder gekoppelt.

Eine durchaus alltagstaugliche Lösung - sicher zuverlässiger als die von den Schaum-Beavers bekannte Wasserruderanlenkung mit Schnüren und Gummizügen.


 

Der Akkuschacht befindet sich in der Rumpfnase und ist durch einen einfach zu entfernenden Deckel sehr gut von oben zugänglich - eine Variante, die wir bereits von Graupners Husky 1800 kennen.

Mit dem von mir probeweise eingelegten 3S 2200er Akku war allerdings die empfohlene Schwerpunktlage nicht annähernd zu errreichen - erst mit einem 330 g schweren 3S 4000er Akku stellte sich die korrekte Schwerpunktlage ein.

Das Abfluggewicht mit Schwimmern erhöhte sich dadurch auf stolze 2140 g, was das Modell aber ganz lässig in allen Start-, Lande- und Flugphasen verkraftet.

Maule M7 - Foto 04

 
Maule M7 - Foto 05

Zu dem bei Schaumwaffeln nicht alltäglichen Scale-Finish gehört auch ein mit Instrumentenbrett und Sitzlehnen ausgebautes Cockpit mit Pilotenfgur.

Der Cockpitbereich ist dabei eine in sich geschlossene, von außen nicht zugängliche Einheit.

Über eine Wartungsklappe auf der Rumpfunterseite wird der Empfänger installiert, die Servos für Seite und Höhe sitzen direkt "vor Ort" im Leitwerksträger - wohl mit ein Grund für das in der Rumpfnase benötigte "hohe Gegengewicht".


 

Um die Positionsbeleuchtung einzuschalten wird diese an einen freien Empfängerausgang gesteckt oder eben der benötigte Strom mittels Y-Kabel aus einem beliebigen Empfängerausgang gezapft.

Ich persönlich schalte solche Beleuchtungen gerne über Funk ein oder aus und verwende dazu das bewährte Schaltmodul von Hobby-King, welches in der aktuellen Ausführung schon fertig verdrahtet ist und nur noch zwischen Beleuchtungsanschluss und Empfänger gesteckt wird.

Maule M7 - Foto 06

 
Maule M7 - Foto 07

Erster Testaufbau mit bereits installiertem Schaltmodul - für gerade mal 4,35 EUR eine absolut sinnvolle Investition.

Die Montage des Modells inklusive Einstellungsarbeiten und Sender programmieren ist dank der klar strukturierten und mit aussagekräftigen Zeichnungen versehenen Anleitung keine große Sache.

Wie bei E-Flite üblich enthält die Anleitung auch Programmiervorschläge für alle Spektrum-Sender.

Alle Einstellwerte (unabhängig vom Sender-Fabrikat) findet man auf einen Blick in der "Schnellstartanleitung".


 
Da ich mittlerweile schon seit 15 Jahren ein 2,4 GHZ Futaba FASST System einsetze, kann ich keinerlei Aussagen zu AS3X und Safe-Select machen - diese Erfahrungen bleiben den Käufern der BNF-Version vorenthalten.

Mit laut Schnellstartanleitung eingestellten Ruderausschlägen ging es also am 25. März 2018 zum Erstflug an den See.

Die Anleitung gibt einen fliegbaren Schwerpunktbereich von 55 - 70 mm von der Flügelnase vor - mit dem bereits erwähnten 4000er Lipo pendelte sich die Schwerpunktlage bei 62 mm ein.
Maule M7 - Foto 08

 
Maule M7 - Foto 09

Die Landeklappen fahre ich über einen 3-stufigen Schalter - dem Klappenausschlag habe ich 15 / 20 Prozent Tiefe beigemischt.

Dieser Wert hängt nach meiner Erfahrung allerdings stark vom Sender-Fabrikat ab und sollte möglichst selbst erflogen werden.

Den etwas "nackt" wirkenden weißen Schwimmern habe rote und schwarze Zierstreifen spendiert.

Schnell noch ein kurzer Motorcheck: 38 A saugt der mit einem 11 x 7 Zweiblatt-Prop bestückte 1050 KV Brushless bei Vollgas aus dem Lipo-Dreizeller.


 

Völlig unspektakulär verlief dann der erste Start vom Wasser - die Bedingungen waren auch ideal mit leichtem gleichmäßigem Wind von ca 5 - 7 km/h.

Nach ein paar kleinen Trimmklicks lag das Modell dann schön stabil in der Luft und erzeugte sogleich ein vertrautes "Platzrundengefühl" beim Piloten.

Die Ruderwirkung passt mit den eingestellten Ausschlägen perfekt für meinen Geschmack und wird daher so belassen.

Maule M7 - Foto 10

 
Maule M7 - Foto 11

Nach einigen engen Schleifen und Steilkurven für den Kollegen an der Kamera wurden die halb und voll ausgefahrenen Landeklappen ausgiebig getestet.

Mit gesetzten Klappen kann der Maule die Fahrt beachtlich rausgezogen werden, ohne dass sie gleich "schwammig" oder kritisch wird - ach ja, richtig - das große Vorbild ist schließlich auch für seine spektakulären STOL-Eigenschaften bekannt!


 
Wenn man von unten auf das Modell blickt, kann man sehr gut die im Vergleich zur Rechtecktragfläche ziemlich ungewöhnliche Form des Höhenleitwerks erkennen.

Weitere Fotos von den ersten Flügen der Maule M7 zum Wasserflug-Saisonstart 2018 am Ratzersdorfer See in St. Pölten gibt es in der Mediengalerie dieser Webseite.

An dieser Stelle vielen Dank an Wasserflugkollege Thomas, dem hier ganz tolle Aufnahmen gelungen sind.
Maule M7 - Foto 12

 
Maule M7 - Foto 13

Selbstverständlich startete die Maule an diesem Flugtag noch zu weiteren "Genussflügen". Mit gesetzten Klappen gelingen auch auf Anhieb sehr scale wirkende Landungen.

Auch die Manövrierbarkeit auf dem Wasser ist trotz nur einem Wasserruder voll gegeben - hier wurde ganz klar an der richtigen Stelle Material und damit Gewicht eingespart.

Man muß zugeben dass die Konstrukteure von E-Flite mit diesem sehr attraktiven Modell ein durchaus empfehlenswertes "Rundum-Sorglos-Paket" zu einem absolut fairen Preis für uns Wasserflieger abgeliefert haben.


 

Technische Daten:
Spannweite: 1500 mm
Länge: 1100 mm
Startgewicht: 2140 g (inkl. Schwimmer)
Motor: 15 BL (1050 kV)
Steller: E-Flite 40A BEC
Prop: 11 X 7 Zweiblatt
Akku: 3 Zellen 4000
Empfänger: TFR6 FASST 2,4 GHZ
Servos: 6 X 9g

Maule M7 - Foto 14

 
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