Bau- und Erfahrungsbericht: Aeronaut "Ramborator als Bergeboot"
von Johann Prachinger, Mai 2013   zurück zur Übersicht
Bausatzhersteller: Aeronaut Fertigungsgrad: Holzbausatz

 
Ramborator - Foto 01

Bei so mancher Wasserflugzeug-Bergung mit meinem Graupner Seenotrettungsboot wünschte ich mir eine noch bessere Manövrierfähigkeit als ein herkömmlicher Einschraubenantrieb ermöglicht. Dabei dachte ich an einen Zweischraubenantrieb mit einzeln - über einen Mixer - angesteuerte Motoren. Als Aeronaut einen Bausatz für den "Ramborator" als Neuheit 2012 vorstellte, war der Beschluß zum Bau eines neuen Bergebootes rasch gefasst.

Alleiniger Sinn und Zweck meines Ramborators sollte ganz klar die möglichst effiziente Bergung von liegengebliebenen Wasserflugzeugen und Booten sein - daher optimierte ich den Tug ausschließlich in Richtung Manövrierfähigkeit, Handling und Alltagstauglichkeit.


 
Das im Aeronaut-Katalog abgebildete "Scale-Finish" sowie eine funktionsfähige Beleuchtung (in Form von 7 LEDs) und ein funktionsfähiges Nebelhorn standen ebenfalls auf meiner Wunschliste.

Der Bausatz enthält alle zum Bau erforderlichen Sperrholzteile (lasergeschnitten) mit entsprechenden Passungen zum Zusammenstecken und Verkleben, Leisten, Welle und Ruder sowie den kompletten Beschlagsatz (siehe Foto).

Die ausführliche Anleitung ist mit zahlreichen Bauskizzen versehen. Ungewöhnlich: sogar Lampenteile, Relingstützen, Bullaugenrahmen, Scheibenwischer und ähnliche Kleinteile sind bei diesem Modell aus Sperrholz gefertigt.
Ramborator - Foto 02

 
Ramborator - Foto 03

Wesentliche Änderung gegenüber der Bausatzvorgabe (Speed 600 auf eine Schraube) war mein Antriebskonzept: 2 X Speed 480 auf 2 gegenläufige Propeller - getrennt über 2 Drehzahlsteller via elektronischem Mixer angesteuert.

Selbstverständlich wurde auch eine dazu passende Doppelruderanlage eingebaut.

Die Sperrholzteile für den Motorspant, die Aufnahme des Ruderservos und die Abstützung der Ruderkoker wurden vor dem Einbau entsprechend modifiziert. Dabei wurde auch gleich eine Trägerplatte aus Sperrholz für den Empfänger und die beiden Steller angefertigt.


 

Nachfolgende, noch extra zu besorgende Teile, kamen dabei zum Einsatz:

2 x Spatenruder 40 x 25 mm

2 x Wellenanlagen Kompakt 400, 155 mm lang, 2,3 mm Motoranschluß, M4-Gewinde

1 x Raboesch 3-Blatt Messingschiffsschraube 30 mm M4 rechtslaufend

1 x Raboesch 3-Blatt Messingschiffsschraube 30 mm M4 linkslaufend

Ramborator - Foto 04

 
Ramborator - Foto 05

Bei allen anderen Bauabschnitten hielt ich mich weitgehend an die sehr verständlich und übersichtlich gestaltete Bauanleitung.

Fast alle Bauteile weisen Verzapfungen auf, die Passgenauigkeit ist so gut dass nur an ganz wenigen Stellen nachgearbeitet werden muß - so hat man in erstaunlich kurzer Zeit schon ein rohbaufertiges Modell vor sich stehen.


 

Abschließend wurden alle Holzteile mehrmals mit Porenfüller versiegelt und fein geschliffen, danach Grundierung und Decklack aus Prisma-Color Spraydosen aufgetragen.

Ramborator - Foto 06

 
Ramborator - Foto 07

Nachträglich betrachtet wäre auch eine Belegung der Rumpfoberfläche mit Glasgewebe eine gute Option gewesen - aus Termingründen (das Modell sollte bis zur Wunderwelt Modellbau 2013 einsatzbereit sein) verzichtete ich aber darauf.

Als Drehzahlsteller besorgte ich zwei herkömmliche Bootsregler mit Vorwärts-Rückwärts Funktion.


 
Als Fernlenkanlage kommt eine Tactic 8-Kanal Computeranlage zum Einsatz. Zur Ansteuerung der beiden Antriebsmotoren wählte ich den senderseiteigen V-Mixer.

Dadurch sind Drehzahl und Drehrichtung der beiden Propeller elegant mit nur einem Knüppel zu steuern. Der andere Knüppel steuert das Doppelruder und bei Bedarf sind - über einen weiteren Mixer oder Kombi-Switch - beide Knüppelfunktionen beliebig kombinierbar.

Die Beleuchtung bestehend aus sieben 3 mm LEDs kann per Funk-Relais ein- und ausgeschaltet werden und umfaßt die beiden Positionslichter, zwei Mastlaternen und drei Kontroll-Lampen am Fahrstand.
Ramborator - Foto 08

 
Ramborator - Foto 09

Als kleiner Gag zeigt bei meinem Ramborator der Monitor am Fahrstand eine Karte des Viehofner Sees, jenem Gewässer an dem das Modell hauptsächlich eingesetzt werden wird.

Außerdem ist die Türschnalle der Kabinentür voll funktionsfähig - die Tür kann damit entriegelt und geöffnet werden.


 

Schon bei der ersten Testfahrt auf einem kleinen Feuerlöschteich erwies sich das von mir gewählte Steuerungskonzept als Volltreffer: Das kleine Schubschiff läßt sich zentimetergenau manövrieren, kann auf der Stelle wenden und ist selbst bei Rückwärtsfahrt voll steuerbar.

Bei Vollgasfahrt schiebt das deutlich übermotorisierte Boot eine mächtige Bugwelle vor sich her - es sind also ausreichend Schubreserven auch zum Bergen "größerer Brocken" vorhanden.

Ramborator - Foto 10

 
Ramborator - Foto 11

Für die Bergefahrten baute ich einen gabelförmigen Rahmen aus 6 mm Depronplatten, der einfach über den Rumpf gestülpt und mit zwei kleinen Reibern an der Scheuerleiste verriegelt wird.

Zur Montage und Demontage ist keinerlei Werkzeug nötig.


 
Der Ramborator wartet schon auf seinen nächsten Einsatz.

Die erforderliche Antriebsenergie liefern zwei 2S 4000er Lipo-Packs. (Die Behälter im Hintergrund liefern den "Treibstoff" für den Kapitän ;-)) )
Ramborator - Foto 12

 
Ramborator - Foto 13

Inzwischen hat der Ramborator schon unzählige erfolgreiche Modellbergungen hinter sich - dabei handelt es sich um echte Herausforderungen für jeden Modellkapitän - es macht aber auch das einfache Herumtuckern und das Austesten aller nur erdenklichen Fahrmanöver einen großen Spaß.


 

Technische Daten:
Länge: 455 mm
Breite: 200 mm
Gewicht: ca. 2 kg


RC-Funktion:
Ruderverstellung
Differenzierte Motordrehzahlsteuerung
Beleuchtung, Nebelhorn

Produktinfo des Bausatz-Herstellers: www.aero-naut.de

Ramborator - Foto 14

 
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