Baubericht: FMS Piper J3 auf Schwimmern

 von Johann Prachinger, Juni 2013

Hersteller: FMS / Robbe Fertigungsgrad: ARF
Piper J3  - Foto 01 Erinnert sich vielleicht noch jemand an die Kombination "FMS Cessna 182 + Robbe Schwimmer"? (Den Bericht gab es im Juli 2012 nachzulesen.)

Die gleiche "Behandlung" verpasste ich nun einer FMS Piper J3 mit 140 cm Spannweite.

Eigentlich passen die "Air Beaver" Schwimmer von Robbe perfekt zu Motorflugmodellen mit ca 140 - 150 cm Spannweite. Je nach Modelltype sind dann nur noch kleine Adaptierungsarbeiten am Schwimmergestell erforderlich.
Der von mir georderte Bausatz gehört zu jener Sorte von Modellen, die zwar von der "Edel-Schaumwaffelschmiede" FMS in China hergestellt werden, aber unter dem Label "One Team" zu uns nach Europa kommen.

Die gelbe Cub besteht aus nahezu unverwüstlichem EPO-Foam und wird als ARF-Bausatz inklusive Antrieb und Servos ausgeliefert - nur Empfänger und Flugakku müssen noch selbst beigesteuert werden.

Wie das große Vorbild kommt auch das Modell ohne Landeklappen aus.
Piper J3 - Foto 02
Piper J3 - Foto 03 Links im Bild die zur "Inspektion" aufgelegten Bauteile.

Der Tragflügel ist zweiteilig - beim Aufrüsten werden die beiden Flügel auf ein durch den Rumpf geschobenes CFK-Rohr gesteckt und mit jeweils zwei M3-Schrauben fixiert.

Da die Cub ja "Schwimmfüße" bekommen sollte wanderten Hauptfahrwerk und Spornrad - wieder einmal - gleich in die Restekiste.
Höhen- und Seitenleitwerk werden in vorbereitete Aufnahmen eingeschoben und verschraubt.

Die Servos für Seitenruder und Höhenruder sitzen fertig montiert kopfüber im Rumpf.

Im Flugbetrieb wird der Servoschacht mit einem Deckel aus EPO-Material verschlossen.

Diese Abdeckung wird auf der einen Seite von einer Schaumstoffnase und auf der anderen Seite von einem kleinen Magneten gehalten.
Piper J3 - Foto 04
Piper J3 - Foto 05 Sichtlich Mühe gegeben hat man sich bei der in die Motorhaube eingesetzten Motorattrappe.

Der bullige Vierzylinder-Boxer des großen Vorbilds wird nahezu perfekt dargestellt.

Als weitere "Scale-Details" hat der Hersteller dem Modell noch Tankdeckel und eine leicht rustikal wirkende Pilotenbüste spendiert.
Auch ein 30A BEC Drehzahlsteller ist im Lieferumfang und muß gegebenenfalls nur noch auf das eigene Hochstrom-Stecksystem umgerüstet werden.

Laut Anleitung verfügt er über zwei Sicherheits-Features: Automatische Abschaltung bei Temperaturen über 110 Grad C und bei länger als 2 Sekunden andauerndem Signalverlust. Im Programmiermodus können 10 Einstellparameter verändert werden.

Der Steller arbeitet problemlos und zuverlässig.
Im Rumpf wurde er so positioniert daß er sich bei einem eventuellen Überschlag der Piper noch oberhalb der Wasserlinie befindet.
Piper J3 - Foto 06
Piper J3 - Foto 07 Der bereits montierte Brushless-Motor ist ausnahmsweise nicht im "Klingel-Design" und macht einen sehr guten Eindruck. Motorsturz und Seitenzug sind schon herstellerseitig korrekt vorgegeben.

Mit dem noch selbst zu montierenden 11 X 7 Zweiblatt-Prop aus schwarzem Kunststoff läuft der Motor erfreulich leise und vibrationsarm und zieht dabei 22A Standstrom.

Die Motorhaube ist aus gelbem Kunststoff und wird mit 4 kleinen Schräubchen befestigt.
Als vordere Befestigungspunkte für das Schwimmergestell konnten die vorderen Aufnahmen für das Hauptfahrwerk verwendet werden.

An der Position der hinteren Befestigungspunkte wurde ein 10 mm breites und 3 mm starkes Sperrholzbrettchen mit 2 M3 Einschlagmuttern in den Rumpfboden eingeklebt.
Piper J3 - Foto 08
Piper J3 - Foto 09 Eine erste "Anprobe" mit den Schwimmern im ursprünglichen Robbe-Design.

Diesmal konnten nur die vorderen Robbe-Schwimmerstreben ohne weitere Änderung verwendet werden.

Die hinteren Streben sind aus Alu-Tropfenprofilrohr in entsprechender Länge gefertigt und von innen mit CFK-Rohr gegen abknicken versteift.

Die Diagonalstreben wurden aus 4 mm Alurohr aus dem Baumarkt zugeschnitten, an den Enden flachgequetscht, hinten mit den Schwimmern und vorne mit der Fahrwerksaufnahme verschraubt.
Hier sieht man bereits die mit silbernem Styro-Lackspray umlackierten und mit schwarzer Orastick Klebefolie verzierten Schwimmer sowie alle vorbereiteten Teile für das Schwimmergestell.

Auf eine Anlenkung der Wasserruder wurde - so wie inzwischen auch bei der Beaver - verzichtet, das Seitenruder reicht zum Manövrieren auf dem Wasser völlig aus.
Piper J3 - Foto 10
Piper J3 - Foto 11 Auf der Rumpfunterseite befindet sich der Akkuschacht, der auch als Zugang zu Drehzahlsteller und Empfänger dient.

Dieser Schacht wird mit einem Kunststoffgitter verschlossen - was bei Landflugzeugen auch Sinn macht da hier reichlich Kühlluft durchströmen kann.

Um beim Wasserflug Empfänger und Drehzahlsteller vor Spritzwasser zu schützen habe ich dieses Gitter vorsichtshalber von innen mit Tape zugeklebt.
Die Flügelstreben sind Fertigteile aus Kunststoff und werden an vier Befestigungspunkten im Flügel eingeklipst - ohne jedes Werkzeug!

Die Verbindung zum Rumpf hingegen wird mit jeweils einer M3-Schraube (und selbstsichernden M3-Muttern aus meiner Restekiste) hergestellt.
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Piper J3 - Foto 13 Um die vorderen Schwimmerstreben und die Diagonalstreben an der gewünschten Stelle mit dem Rumpf verschrauben zu können war die Anfertigung von zwei kleinen Aluwinkeln notwendig.

Diese sind jeweils mit der vorderen Kunststoffaufnahme für das Hauptfahrwerk verschraubt.

Die Ausrichtung der Schwimmer zum Rumpf erfolgte übrigens wieder nach den hier beschriebenen Kriterien.
Mit den montierten und dekorierten Schwimmern sieht die Cub schon richtig scale aus...

Der Erstflug erfolgte schließlich unter optimalen Bedingungen am Morgen des 16. Juni 2013 auf dem Viehofner See in St. Pölten.

Wie erwartet gab es dabei keinerlei Überraschungen - die Cub folgt brav jeder Knüppelbewegung, wassert ab, fliegt, fliegt und fliegt - und wassert wieder an als hätte sie das schon seit ewigen Zeiten so gemacht....
Piper J3 - Foto 14
Piper J3 - Foto 15 Das wirklich beeindruckende Flugbild der Piper spricht ganz klar für sich - man kann davon ausgehen daß die hier vorgestellte Kombination in Zukunft wohl noch öfter auf unseren Gewässern anzutreffen sein wird...

Ein großes Kompliment an dieser Stelle auch an die Firma Robbe, welche diese hervorragend funktionierenden Schaumstoff-Schwimmer zu einem sehr moderaten Preis in ihr Sortiment aufgenommen hat.

Vermutlich verhilft sie damit so manchem "Staubflieger" noch zu einem raschen Wasserflug-Erfolgserlebnis.
Technische Daten:

Spannweite: 1400 mm
Länge: 900 mm
Startgewicht: 1540 g
Motor: BL 3536 900 kV
Steller: FMS 30 A, BEC
Prop: 11 X 7, Zweiblatt
Akku: 3 Zellen 2200
Empfänger: Futaba 2,4 GHZ
Servos: 4 x Micro, bereits eingebaut

Bausatz bei D-M-T zum Preis von 139,90 EUR und
Robbe-Schwimmer zum Preis von 21,90 EUR erhältlich!
Piper J3 - Foto 16
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